Die nachfolgenden Interviewauszüge sind Teil meines Fotoprojekts "Light by screen". Ich habe mich entschieden, die Namen der Porträtierten anonym zu halten und keine biografischen Details preiszugeben. Mein Ziel ist es nicht, Verwirrung zu stiften, sondern einen Raum für Reflexion zu schaffen und die Betrachter mit Emotionen zu konfrontieren, die sie zunächst erfassen müssen. Die Zitate werden ohne Kontext präsentiert, und die Identität der Personen bleibt im Unklaren, bis man ihre Porträts betrachtet und eine Erzählung entsteht.
Mh, ich hatte vor einer Weile eine prägende Dating Erfahrung.
Dieses Jahr hat mich zum ersten Mal die Person, mit der ich auf ein Date gehen wollte, stehen lassen. Das war neu… Ich hatte extra Birnen-Pie gebacken und wir wollten uns auf eine Bank setzen und was Essen, ein Glas Wein trinken und uns unterhalten.
Dann hab ich mich halt alleine auf die Bank gesetzt, den Kuchen gegessen, mein Buch gelesen und die Sonne war herrlich... ähm ja und dann habe ich mit meiner Partnerin telefoniert. Ein hoch auf die nicht Monogamie. Man, hat immer wen, mit dem man reden kann.
Das muss ich mir echt nicht antun, da bin ich schon auf Effizienz aus. So blöd, wie es klingt, aber es ist wirklich so. Ich habe keine Zeit dafür, super viele Leute zu treffen, von denen ich dann nichts zurückbekomme, wo es entweder nicht total spaßig ist, freundschaftlich gesehen oder wir nicht miteinander schlafen oder wir nicht irgendwie anderes etwas voneinander bekommen, was irgendwie unser Leben bereichert. Ist ja auch egal, in welcher Art und Weise, ob freundschaftlich oder anders.
Ich mag es, wenn Leute als Erstes ein Bild von ihrem Gesicht zeigen, irgendwie lächelnd oder so. Weil danach beurteile ich Leute. Generell Menschen bei etwas zu sehen, nicht nur, wie sie irgendwie ein Spiegel Selfie machen, sondern vielleicht auch so Candid Shots, wie sie halt, in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen sind und sich natürlich bewegen, keine Ahnung, lächelnd, lachend irgendwo sitzen oder sowas.
Ich weiß nicht, ob ich behaupten würde, dass ich super authentisch bin. Ich tue mich immer sehr schwer damit, wenn ich Leute neu kennenlerne mich wohl zu fühlen. Ich bin noch dabei zu ergründen, was meine eigenen natürlichen Verhaltensweisen sind. Sobald ich unter Leuten bin, fange ich einfach an, das zu machen, was so von mir erwartet wird. Eben ganz viel zu erzählen oder zu lächeln oder ja, nicht unbedingt Leuten zuzustimmen, aber halt einfach so ziemlich das zu geben, was sie erwarten:
Eine freundliche Person, die ihnen gegenüber sitzt und irgendwie entertaint. Das versuche ich mir noch abzugewöhnen. Unterbewusst bin ich sehr darauf bedacht, dass Leute mich mögen.
Ich habe angefangen, weil mir langweilig war und weil's halt Spaß macht, da durch zu swipen und zu gucken, wer noch so alles da ist.
Die App öffne ich meistens aus Langeweile, um einfach nur zu gucken, was halt da ist. Das Ganze nach links und rechts swipen ist für mich eher entertainment und nicht „ich will die große Liebe finden“.
Ich habe Tinder auch schon ein paar Mal aus Frustrationen benutzt. Wenn ich mit einer Person so richtig hart frustriert war und dann dachte: „ja dann suche ich mir halt eine andere Person, die mir genau das Gleiche geben kann.” ... und das hat's dann auch manchmal ein bisschen besser gemacht...
Ich find das auch eher anstrengend mit Leuten zu schreiben und vor allen Dingen auch über diesen Weg Leute kennenzulernen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man das Treffen zu lange hinausschiebt und man zu lange mit den Leuten schreibt, entweder das Interesse verloren geht oder die andere Person aufhört, zurückzuschreiben. Entweder, weil sie's halt vergessen hat oder weil sie selber das Interesse verloren hat.
Also ich versuche, meine eigenen Fotos so zu machen, wie ich es mir halt selber gerne wünschen würde. Auf meinem ersten Bild bin ich, auf dem man mein Gesicht sieht, weil so beurteile ich Leute auch. Ich sehe ein Gesicht und entweder ich mag es oder ich mag es nicht. Das ist mir ganz wichtig. Auf meinen anderen Fotos, habe ich versucht, mich irgendwie in so verschiedenen Situationen zu zeigen. Ich habe eins, wo ich an einem Gelände auf einer Brücke stehe und lache, eins wo ich in einem Museum vor einem Gemälde stehe und dann auch so kompletter Körper damit man irgendwie auch mich als Person einschätzen kann und noch wie ich verschiedenen Outfits trage. Ich würde meine Bildauswahl jetzt nicht allzu super, eher Snapshot mäßig, beschreiben. Die sind schon alle ziemlich gestellt fotografiert, aber ja, ich versuche irgendwie mich in verschiedenen Perspektiven zu zeigen.
Ich find's halt immer sehr gut, wenn gleich im Profil steht: Hey, ich bin nur hier, um Fuckboys zu finden oder um auch zu handeln.... Und ich so: okay, cool, schön, danke. Wenn du gut aussiehst, dann ist das ein Ja. Aber wenn Leute sich nicht richtig ausdrücken, dann ist das ein Problem. Ich find's sehr nervig, wenn Leute gar keinen Profiltext haben - einfach, weil das halt nichts über die Person aussagt.
Wir sind beide nicht monogam. Da ist das alles ein bisschen lockerer und ich weiß auch, dass sie noch andere Partner hat und dann mache ich mir nicht so viele Sorgen um sie, weil ich weiß, dass da Leute vor Ort sind, die sich kümmern... Ja und auch wenn ich jetzt gerade niemand anders date, komme ich alleine gut klar.
Ich find's halt angenehm, dass ich nicht die Einzige bin, auf die sie baut.
Mhm. Ich bin halt nicht der komplette Fokus. Ich bin nicht die Einzige.
“Ich kann dir geben, was ich dir geben kann, aber was ich dir nicht geben kann, das können dir halt andere Leute geben.”
Ich mache nie Fotos von mir und ich lasse auch sehr selten Fotos von mir machen.
Ich habe über dreißigtausend Bilder, Videos etc. in meiner Galerie, aber wirklich gar nichts mit mir. Du hast an dem Tag dann circa dreihundert Fotos von mir gemacht.
Das war wirklich was anderes.
Ich hatte tatsächlich mein erstes Mal über Tinder… Es war auch gut. Also dafür, dass es Tinder ist. Ich habe davor mit meinen Ex-Freundinnen, (...) also mit denen konnte ich nicht auf der Ebene eine zwischenmenschliche-Intime-Beziehung aufbauen. Aber damals mit dieser einen Person über Tinder, hat's an einem Abend schon geklappt.
Ich hatte nicht erwartet, dass ich mich mit der Person in so einer kurzen Zeit viel besser verstehen kann, als mit einer Person, mit der ich über Monate hinweg zusammen bin.
Bald beginnt mein Polizeistudium, (...) was ich mal gesehen habe, war eine Person, die hatte in ihrer Frisur “eins drei eins zwei” eingefärbt hat. Also ACAB. Da kann man schon denken, “okay, das wird jetzt eher weniger was…”
Oder was auch gar nicht geht: Wirklich, ich raste aus, wenn ich da irgendwie lese “zu Vino, sage ich nie no”.
Unkreatives swipe ich nach links.
Als authentisch empfinde ich vor allem Momentaufnahmen, auf denen du siehst, dass das mittendrin aufgenommen wurde. Da siehst du die Leute, wie sie sind. Da wurde dann keine Mühe oder Zeit investiert, um sich irgendwie so und so darzustellen.
So wichtig finde ich Fotos nicht auf der App. Also klar ist das gut, wenn man weiß, wie die Person aussieht, mit der man schreibt, aber nicht in dem Sinne, dass sie jetzt unbedingt eine Art Modellqualität braucht.
Ich habe keinen bestimmten Typ, aber ich finde Ausstrahlung ist alles. Ein großes Kriterium (auch wenn es super oberflächlich scheint) ist die Qualität und wie die Bilder gemacht sind bzw. wie fotogen und ästhetisch die Person erscheint.
Ich finde eine lockere Art super authentisch. Man sieht ja an Bildern, ob eine Person mega gestellt ist, oder so diesen I don’t care, spontaneous character hat.
Liebe ist irgendwie zu so einem riesigen Begriff geworden. Für mich ist Liebe so in der letzten Zeit einfach ein freierer Begriff geworden. Ich verbinde Liebe mit Freiheit, mit freien Entfaltungen.
Ich find's immer total schwer in Worten zu beschreiben, wer ich bin und was meine Person ausmacht. Ich würde sagen, dass ich ein total leidenschaftlicher und emotionaler Mensch bin. Ich lasse mich von meinen Emotionen leiten, was positiv als auch negativ sein kann. Ich bin ein sehr intensiver Mensch, gerade weil ich mich sehr von meinen Emotionen leiten lasse. Von außen bekomme ich immer gesagt, dass ich total selbstbewusst und aufgeschlossen wirke. Ich selber würde mich eigentlich eher als schüchtern beschreiben.
Also ich versuche, meine Person nicht in den Hintergrund zu rücken, um irgendeinem Menschen zu gefallen, sondern mir denke: ja, entweder so oder halt gar nicht und das ist mir auf Tinder halt auch total wichtig, dass ich mich nicht verstelle, sondern dass ich einfach so bin, wie ich in dem Moment dann bin.
Eigentlich stehe ich mit meinen Werten gar nicht hinter dem Konstrukt Tinder, weil man innerhalb von Millisekunden eine Person nach rechts oder links swiped, ohne mir wirklich ein Bild machen zu können von diesen Menschen und ich kann mir sowieso kein Bild von einem Menschen machen, wenn ich höchstens neun Bilder und ein paar Zeilen von jemand lesen kann.
Natürlich bekommt man einen Eindruck. Aber ich finde das Auftreten viel wichtiger. Ich finde die Stimme von einem Menschen total wichtig. Den Geruch von einem Menschen. Tinder ist schon was sehr, sehr oberflächliches und natürlich rutsche ich da selber mit rein, weil ich ein Tinder Profil habe. Ja, ich bin selber einfach immer erstaunt darüber, wie schnell ich eine Person beurteile.
Ja, ich empfinde Menschen auf Tinder, als authentisch, die sich einfach nicht so ernst nehmen. Und mit ihrem Profil nicht irgendwas zeigen wollen was sie nicht sind.
Und ähm ja, irgendwie Tinder ich meistens, wenn mir langweilig ist oder wenn ich denke, dass ich keine Freunde habe.
Was ich generell sagen muss ist, dass Tinder schon ein krasser Push ist, was Selbstwertgefühle angeht, auch wenn ich, wie gesagt, das eigentlich gar nicht so unterstützen will, aber ja gerade als Frau bekommt man auf Tinder auch schon sehr viele Komplimente und ich definiere mich absolut nicht über die Anzahl meiner Matches oder was auch immer, aber trotzdem ist es halt irgendwie ein Push, wenn du siehst wie viele Menschen Interesse an dir zeigen.
Ich hatte mal einen Sugar Daddy, der mich fotografiert hat.
Ähm Authentizität ist natürlich immer so ein Ding, näh?
The world's a stage oder so.
Letzten Endes ist alles immer eine Performance.
Ich habe dann noch auf dem Weg zur Toilette gesagt: Du darfst gerne bei mir pinkeln, weil wir uns halt in der Nähe von mir getroffen haben. Aber ganz grundsätzlich, wenn du in Berlin bist, solltest du vielleicht nicht immer in den ersten fünf Minuten zu irgendeinem Tinder Dude mit in die Wohnung kommen, weil da auch ziemlich dumme oder gefährliche Sachen passieren können.
Ich glaube, ich versuche stark auf meinem Profil rüber zu kommen.
Ich will irgendwie zeigen, dass ich Humor habe, was irgendwie auch gar nicht so einfach ist, wenn man irgendwelche Quatsch Bilder hochlädt, denn das gibt ja viel weniger Likes.
Ich wische nach links, wenn halt geprahlt wird - so mit Autos oder Uhren oder wenn direkt irgendwelche Geldsachen gezeigt werden, was Angeberisches oder was Dramatisches, wenn die Bilder übelst gestellt sind oder so ein Blick in die Ferne. Hm ja oder künstliches Lächeln.
Ich versuche super natürlich auszusehen. Also ich bin eigentlich nicht geschminkt oder so. Hm, weil ich auch nicht will, dass mich jemand trifft und dann super enttäuscht ist, weil ich total anders aussehe. Ich will einfach aussehen wie ich. Ich würde auch keine Fotos nehmen, wo ich mich jetzt super hübsch drauf finde, ... also das passiert auch nicht so oft.
Es geht mir gar nicht darum, mich selber darzustellen, sondern ich versuche wirklich so viel von meiner Persönlichkeit preiszugeben, wie möglich, weil das eben auch das ist, wonach ich vordergründig suche, irgendwie Personen, mit denen ich eine Connection eingehen kann und jetzt nicht irgendwie Personen, die ich objektiv, optisch super attraktiv finde, darum geht's mir gar nicht.
Ich bin einfach ich, ich selber, ich poste das, was ich auch in meiner Insta-Story poste, also da unterscheide ich irgendwie gar nicht zwischen dem, was meine Freunde von mir sehen und dem, was ich auf Tinder potenziellen Dates mitteilen möchte, damit da bloß keine falschen Erwartungen entstehen.
Momentan bin ich unglaublich verliebt in jemand, den ich über Tinder kennengelernt habe. Alles unerwartet für beide. Wir haben einfach geklickt und ab dann ging alles mega schnell. Am zweiten Date hatte ich schon ein großer Tattoo von ihm gestochen bekommen.
Ich bin ein recht offener Mensch was Liebe angeht. Ich glaube Liebe ist überall zu finden und, dass das Leben einfach kein Sinn ohne sie macht, also sollte man auch keine Angst von ihr haben. Ich glaube, das ist wichtig für mich rüberzubringen da ich polyamorous und pansexuell bin.
Ich habe auch Leute geliked, die überhaupt nicht mein Typ sind. Man weiß ja nie was sich hinter dem Cover versteckt.
Authentisch ist jemand, der nicht versucht, mit einer Beschreibung oder Fotos den anderen zu beeindrucken, sondern einfach der komische Mensch ist, der wir alle sind.
Ich öffnen die App, wenn mir langweilig ist. Omg das hört sich ja schlimm an.
Nicht so wichtig, wenn Leute nicht viel schreiben. Ich kann verstehen, dass es sehr schwer sein kann, sich selbst zu beschreiben. Wenn jemand aber mehr als nötig schreibt, denke ich schon zweimal nach, ob ich nach rechts wische ... Ego!
Es ist mir bisschen peinlich fotografiert zu werden und ich bin nervös… Aber genau deswegen setze ich mich der Situation aus. Das Leben ist zu kurz um Angst zu haben.
Wir knutschen immer, wenn wir betrunken sind und dann sprechen wir nie darüber.
Ich habe schon immer Mädchen gemocht, weißt du?
Ich fühle da einfach Liebe.
Weißt du, was ich fühle, wenn ich bei denen bin?
Für mich ist es egal, was diese Personen sind.
Und wie sie sich identifiziert ist mir auch egal.
Hauptsache es passt einfach.
Match, schreiben, man versteht sich gut, trifft sich, schläft miteinander und danach hört man nie wieder voneinander.
Ich schlüpfe nie in eine Rolle, sondern zeige mich einfach so gut es geht, so direkt wie möglich... Im Prinzip zeige ich, dass ich sehr direkt bin, etwas rauer und eine etwas extremere Wortwahl und Aussagekraft habe. Ich bin gerne gut gekleidet und gepflegt, damit möchte ich unterschwellig auch ganz klar zeigen: „Ey ich tue das, was ich möchte und lasse mich dabei in meiner Freiheit von keiner Frau der Welt einschränken.
„Zu Vino sag ich nie no“, „plant/Dog/cat mom.“
Oder „bin nicht so viel aktiv hier schreib mir auf IG: xyz123 und dann 1,5k Follower.“
DIREKT NACH LINKS WEG DAMIT EGAL WIE ATTRAKTIV SIE IST
Also ich bin enttäuscht worden, kann man sagen... bestimmt kann irgendwann mal eine Frau kommen, die das ändert (…), aber ich glaube halt nicht an echte Liebe. Sowas, was man in irgendwelchen Filmen sieht. An sowas glaube ich gar nicht.
Das existiert für mich nicht.
Ich würde mich nicht wirklich als authentisch empfinden.
Ich habe auch viel nach Stabilität gesucht. Das funktioniert sowieso nicht.
Ich habe das Gefühl, zuerst musst du dein Leben unter Kontrolle haben, bevor du überhaupt auf der Suche bist, weil sonst kommst du nicht klar… Wenn du nicht mit dir selbst klarkommst, wie willst du mit anderen klarkommen?
Also ich war am Anfang total gehypt und war so “wow, was für eine krasse Möglichkeit”, aber ja, es wurde dann auch schnell langweilig, weil das Konzept an sich ist eigentlich gar nicht meins, dieses ultra Oberflächliche mit dem swipen, je nachdem, wie jemand aussieht, wie sympathisch er dir erscheint, welche Worte er vielleicht noch in seine Bio packt...
Ich weiß auch gar nicht wirklich, was ich oder wen ich da gesucht habe.
Ich glaube, ich wollte es einfach mal ausprobieren.
Ich wusste, was ich nicht möchte. Ich wollte auf jeden Fall keinen One-Night-Stand oder eben die Liebe meines Lebens finden.
Man muss ja auch irgendwie auffallen. Man will ja nicht untergehen im Ganzen. Du musst, dadurch, dass es wirklich auf dieses Äußere reduziert wird, mit deinem ersten Bild irgendwie Leute catchen und das geht halt am besten, wenn du irgendwas Eindrucksvolles hast, wie du irgendeinen Extremsport machst oder mega top gestylt bist.
Ich komme aus Berlin. Ich weiß noch nicht so ganz, was ich vom Leben möchte. Bin aber akribisch dabei, das herauszufinden.
Ich öffne die App aus Langeweile, ich schließe sie aus Langeweile.
Ich stehe nicht so auf Shaming von diesen Apps. Ich kann verstehen, wenn Leute das nicht benutzen wollen, aber ich finde, dass das besonders in so Zeiten der Pandemie ein gutes Mittel ist, um einfach irgendwie noch Leute kennenlernen zu können. Ganz unabhängig davon, was für Intentionen man hat. Ich kann diesem Hass dagegen gar nicht nachempfinden.
Für mich war das immer nur so eine zusätzliche Möglichkeit, die man hat und es nimmt ja gar nichts weg aus deinen restlichen Möglichkeiten.
Oft liked man dann auch Menschen, mit denen man irgendwie nicht schreibt. Einfach weil da noch irgendwas fehlt, irgendwas, was einem so wirklich Motivation gibt jetzt Mal zu überlegen, so wie man das Ganze beginnt.
Zu Vino sage ich, halt die Fresse.
Also ich bin halt so ein bisschen zurückhaltend, was so Liebes-Stuff angeht, weil wenn ich merke, dass ich für irgendwen Gefühle entwickle, bin ich immer so, okay, ich muss jetzt gehen.
Ich habe seit ein paar Wochen angegeben, dass ich keine Männer mehr sehen will, weil ich meistens von Männern nicht so nett angesprochen wurde, sondern mehr so, hm, lass bumsen mäßig und ich mir so denke, Junge, ich bin doch kein Objekt, so oder irgendwie ältere Männer, die mir halt, auch Sexarbeit Angebote gemacht haben. Sowas mag ich halt überhaupt nicht.
Kennengelernt habe ich Tinder im Alter von ca. 16/17 Jahren. Meine prägendste Erfahrung war wohl der Mann, mit dem ich mich zum ersten Mal getroffen habe. Damals war ich sehr aufgeregt vor dem ersten Treffen, da ich mir jedes Horrorszenario ausmalte was denn alles so passieren könnte. Das erste Treffen lief jedoch super und ich war Positiv überrascht.
Meine Begegnungen sind bei Tinder positiv als auch negativ. Gerade in der LGBTQ+ Community erfährt man oft eine Stigmatisierung der eigenen Person. Als Asiatisch femininer schwuler Mann erlebt man es oft selbst in der eigenen Community. Gerade bei Tinder passiert es, da man sich nur auf das Äußerliche konzentriert.
Früher versuchte ich so wenig Feminin auf meinem Profil zu wirken wie möglich, da ich dachte, dies würde besser aussehen. Doch schnell erkannte ich, dass ein Tinder Profil auch dich als Person widerspiegeln sollte. Es bringt dir nichts vor einem protzigen Auto zu posieren, wenn es ist nicht mal dein eigenes ist. Dies erweckt nur einen falschen Eindruck und du präsentierst ein Bild was du als Person gar nicht bist. Beim Online-Dating sollte man ehrlich sein, denn im real life wird dein Date erkennen, wer du wirklich bist.
Mein Profil würde ich als authentisch beschreiben, da ich Bilder von mir im Profil habe, die mich so zeigen, wie ich auch wirklich als Person bin, ob geschminkt oder ungeschminkt.
Einen Like verschicke ich aus vielen Gründen. Entweder sehe ich jemanden vor mir der rein optisch zu mir passt oder wenn ein Spruch im Profil ist, der mich zum Lachen bringt. Wenn die Person mir sympathisch erscheint, dann gebe ich gerne ein like.
Seit meinem Umzug nach Berlin, lernte ich auch das es nicht nur „Dates“ auf Tinder zu suchen gibt, sondern auch verschieden kreative Projekte. Meinen ersten Tattoo Artist lernte ich so kennen. Ronja gab ich ein like da in ihrer Profilbeschreibung stand, dass sie ein Projekt am Laufen hat und noch Menschen sucht, die daran Interesse haben. Ich dachte mir nichts dabei, versuchte es einfach mal und gab ihr ein like, da ich selber noch nie an so einem Projekt teilgenommen habe.
Fotos im Profil bei einer Dating-App finde ich sehr wichtig. Normalerweise lädt man sich ja die App herunter, um jemand neues kennenzulernen und ich glaube jeder weiß gerne wer vor einem steht wenn man sich Unterhält. Gerade im Internet sollte man selbst auch vorsichtig sein, denn hinter jedem Profil kann ja auch ein komplett anderer Mensch stecken. Deshalb finde ich authentische Fotos im Profil äußerst wichtig.
In der heutigen Zeit, wo Medien immer bedeutsamer werden, hat sich das Interagieren der Menschen sehr verändert. Ich kenne wenige Menschen, die jemanden ohne zu zögern in der Öffentlichkeit ansprechen können, um nach einem Date zu fragen. Meistens läuft es ja so ab, du siehst die Person, kennst vielleicht jemanden der sie kennt, erfragst den Facebook/Instagram Namen, liked dort Bilder und wenn die Person auch Interesse hat liked sie back und ihr kommt ins Gespräch. Die meisten trauen sich das nur bei einer Party oder wenn sie betrunken sind. Das Interagieren zwischen den Menschen ohne diese ganzen Medien hat meiner Meinung nach an Bedeutung verloren, da sich jetzt vieles online abspielt.
Ich denke Tinder ist eine Möglichkeit mit Menschen in Kontakt zu treten und ich sehe viele positive Dinge, die die App bietet. Zeitgleich kommen auch viele negative Dinge dazu die z.b. Menschen mit einer instabilen Psyche belasten können, zum Beispiel ein Minderwertigkeitskomplex. Denn was dir eine Person im negativen Sinne online sagen kann würde sie sich wahrscheinlich im real life nicht trauen.
Ich denke es kommt auf dich an, was erwartest du von dieser App und mit welchen Gedanken meldest du dich dort an. Mein Gedanke dabei ist neue Menschen kennenzulernen die mich inspirieren in jegliche Richtungen. Jedoch werde ich selber versuchen auch im real life mehr zu interagieren und dies nicht immer nur über eine App zu machen. Denn es bleibt immer nur eine App die dich auf das Optische reduziert.
I don’t have Tinder anymore, but I started using it two years ago. At first, it was curiosity. A friend who was very active convinced me to try.
My first Tinder date, I was quite naive and new to it, so I just drove 45min to see a guy for two hours and then he “had to leave”. He told me we were going to spend the day together, otherwise I wouldn’t have gone all the way there. Rookie mistakes you have to make to learn, I guess.
I try to show off the fact that I’m funny by sharing memes. I’m way more extroverted on the internet than in real life, so it surprises a lot of people how quiet I actually am.
People give off certain vibes through their pictures, I usually don’t swipe people who seem to take the app very seriously with professional photo shoots etc. No offense, but I just know we probably won’t get along. Bios are important as well, I don’t like it when users don’t take the time to at least write a little about themselves. Also, if we both share memes, it’s a major good thing.
Most of the time I open the app when I’m bored and after swiping for a couple of minutes I ask myself why I am even on Tinder.
It’s mostly what motivates me to keep swiping: what if the next profile is a super nice person, a new friend or partner ? Keyword: Fear of missing out
Pictures are for sure important, that’s what the app is about at first: physical attraction. I don’t mind the aesthetic, as I said before. Tinder is not that serious. Actually, if someone has “supermodel like” pictures, I can easily get intimated and not swipe right.
My pictures are mostly selfies and memes, I try to at least show a picture of me smiling, as I think it’s one of my best features.
Less pressure when you meet a person at a party or in the street. The person knows what you look like in real life, no surprises. You can feel their vibe towards you directly etc. It’s way better in my opinion
I'm a lost soul.
My intention was to get a girlfriend. I wanted to meet someone who was outside of the community I was in.
The first time I created tinder, everything went perfect. I got several matches, got to know a girl who became my gf then, and it seemed a perfect way to meet people. Unfortunately, I hadn't had the same luck in the following attempts of using tinder. Sometimes I was frustrated because I couldn't meet anyone or even if I matched I couldn't connect with the person.
I honestly don't have many pictures, so I just put in everything, I guess.
I try not to be very informative because I prefer them to use their imagination, get more curious and make less wrong assumptions.
I mostly look at their physical appearance, but nowadays, I swipe right to everyone and if I'm matched, then I decide to write them or not. Mostly I don't because I'm lazy.
I'm not authentic. And I'd like to be. I think it's very difficult to be authentic when there's not many ways for you to express yourself. So I don't have an answer here, but I'd say that it's clear when a person tries to be someone else and if one wants to be authentic they should express (in the best possible way) only the things they think represent themselves.
I feel normal when I open and close the app. And I never felt afraid of missing something or someone.
Photos are the most important. Aesthetics is awesome, but isn't necessary for me, I'd say. I try to choose 2-3 of my photos and some of the photos that represent my interests (for example movies I like, or photos I've taken). I try to be aesthetic but most importantly natural. Because if you're not yourself, nothing matters.
Meeting on tinder is less intense, less involved. You can unmatch them anytime you want, which is not the easiest thing in real life. Also, it could be more enjoyable because it continues for days, and you don't have to communicate 3-4 hours straight just because you met that person.